DSJ

Die Geschichte der DSJ (Deutsche Internationale Schule Johannesburg)

Die Geschichte der DSJ

Nach der Gründung Johannesburgs im Jahre 1886 entwickelte sich die Stadt nach der Entdeckung von Gold mehr und mehr und zog somit viele Menschen an, einschließlich einer großen deutschen Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft wünschte sich eine Schule, an der ihre Kinder auf Deutsch unterrichtet würden. Obwohl die Pläne dazu bereits 1888 standen, musste dieses ehrgeizige Unterfangen im folgenden Jahr aufgrund einer großen Wirtschaftskrise zunächst auf Eis gelegt werden.

Doch Pastor Hermann Kuschke gab nicht auf und begann mit einem einzigen Schüler, Ernst Ritter, dem Sohn eines Mitglieds des Kirchenvorstands, im Jahr 1890 zunächst von seinem Haus und später dann von der Kirche der Berliner Mission aus, mit dem Unterricht. Nur ein Jahr später war die Zahl der Schüler auf 20 angewachsen. Sie wurden in Religion, Deutsch, Englisch, Niederländisch, Mathematik, Biologie, Geschichte, Geographie, Musik, Zeichnen und Sport unterrichtet.

Das Gold zog weiterhin viele Menschen nach Johannesburg und die deutsche Gemeinschaft wuchs auf etwa 4000 Mitglieder an. Sie sammelten und spendeten genug Geld, so dass 1897 eine neue Schule in Hillbrow errichtet werden konnte.

History DSJ image of the Old School
History DSJ Opening of the DSJ

Das Grundstück war ein Geschenk Paul Krugers, des ehemaligen Präsidenten der Republik Südafrika. Mathilde Rolfes legte den Grundstein für die Deutsche Schule Johannesburg am 4. April 1897.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts war die DSJ in Johannesburg hoch angesehen. Doch der Ausbruch des 1. Weltkriegs machte dieser positiven Entwicklung ein Ende. Europa war in einen blutigen Krieg verwickelt, der auch die Menschen mit europäischem Hintergrund in Johannesburg im Jahr 1915 beeinflusste. DSJ SchülerInnen verbrannten britische und italienische Flaggen auf dem Schulhof, was dazu führte, dass die Schule geschlossen wurde.

Alle Lehrkräfte, die nicht interniert worden waren, wurden auf andere Schulen verteilt. Das Grundstück und das Schulgebäude wurden an die Regierung vermietet. Eine englische Schule, die Hospital Hill School, bezog das Gebäude. Deutsche waren zu diesem Zeitpunkt in Johannesburg nicht länger willkommen. Viele tauchten unter oder sorgten dafür, dass sie nicht länger als Deutsche identifiziert wurden.

Im Jahr 1920 befand der Vorstand der Schule, dass die Deutsche Schule Johannesburg neu belebt werden solle und der Samstagsunterricht begann in der Sakristei der Friedenskirche.

Von 1922 an waren wieder regelmäissige Unterrichtsstunden möglich, mit lediglich 10 SchülerInnen und drei Lehrkräften. Der beliebte Sport- und Musikunterricht hob das Ansehen der Deutschen Schule Johannesburg. Schüler- und Lehrerzahlen stiegen erheblich in den Folgejahren. Der Ausbruch des 2. Weltkriegs brachte erneute Änderungen.

Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 brachte neue Herausforderungen mit sich. Aufgrund der strengen Politik der DSJ, politisch neutral zu bleiben, war es möglich, die Schule weiterhin trotz der starten Anti-Deutschen Stimmung im Land, offen zu halten. Dies war nur aufgrund des guten Willens der Afrikaner des Transvaal Education Department (TED) gegenüber den Deutschen zu dieser Zeit möglich. Im Jahr 1942 legten die DSJ SchülerInnen zum ersten Mal seit 1914 wieder Abiturprüfungen ab.

Obwohl die Schule bereits seit mehr als 50 Jahren existierte, wurde das Wappen erst 1948 eingeführt. Schulleiter Wolf Kaiser und der mit ihm befreundete Designer Wolfgang Wohl entwarfen gemeinsam das neue Wappen. Der namibische Künstler Dieter Aschenborn erschuf eine Holzschnittarbeit, die in der Turnhalle der ehemaligen Schule in Hillbrow angebracht wurde und die heute unsere Schule ziert.

Das Wappen stellt ein Blatt einer deutschen Eiche und eine südafrikanische Protea dar. Das Eichenblatt steht für deutsche Stärke, Stabilität und Loyalität. Die Protea steht für südafrikanische Ausdauer, Belastbarkeit und Wachstum. Diese Gemeinsamkeit repräsentiert die Integration der zwei Kulturen und ihre Loyalität zur deutschen und südafrikanischen Geschichte. Das Wappen wurde über die Jahre kleineren Veränderungen unterzogen, zuletzt im Jahr 2010 und ist auch heute immer noch ein Herzstück der Schule.

History DSJ Aerial View

Eine Einwanderungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg zog zahlreiche Deutsche nach Südafrika. Ansteigende Schülerzahlen brachten die Schule in pädagogische und organisatorische Schwierigkeiten. Das Gebäude in Hillbrow war zu klein, was dazu führte, dass 1959 Land in Parktown gekauft wurde. Doch aufgrund von wirtschaftlichen Einschränkungen begannen die Bauarbeiten erst 1967. Die Kosten für die Errichtung des neuen Schulgebäudes wurden auf eine Million Rand geschätzt und von der Bundesrepublik Deutschland und einem durch die Eltern getragenen Fonds finanziert. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde die neue, moderne Schule in der Sans Souci Road fertiggestellt und der große Umzug von der Edith Cavell Street in Hillbrow in die Sans Souci Road wurde am 20. Januar 1969 vollzogen.

Parallel zum Neubau der DSJ ging ein Ausbau des pädagogischen Angebots vonstatten. Im Jahr 1979 wurden die ersten Vorschüler aufgenommen. Ein Jahr später wurden die ersten Schritte zu einer Integration vorgenommen und Ende 1983 die ersten Abiturprüfungen abgelegt.

In einem Vorstoß, Stellung gegenüber dem Apartheid-Regime zu beziehen, bestand die deutsche Regierung darauf, nicht-weiße SchülerInnen an der DSJ aufzunehmen. 1989 wurde die Integrierte Sekundarstufe ins Leben gerufen. (ursprünglich als sogenannter ‚F-Zweig‘ und NSek und heute als ISek bekannt), in der SchülerInnen aus ehemals unterprivilegierten Bevölkerungsschichten die Gelegenheit geboten wurde, eine private Schulbildung ohne die üblichen finanziellen Belastungen zu erhalten. Die ersten ISek SchülerInnen erlangten ihre Matric 1996 und das Abitur im Jahr 1997. 2019 feierte man das 30. Jubiläum dieses Zweigs.

Das einzigartige Angebot der DSJ repräsentiert die deutsche Tradition, Sprache und Kultur, die den Schwerpunkt in allen Zweigen der Schule bilden. Die DSJ ist ebenfalls eine Schule, an der SchülerInnen mit zahlreichen unterschiedlichen Nationalitäten und kulturellen Hintergründen ausgebildet werden. Mit überwältigender Mehrheit trafen die Eltern im März 2003 die Entscheidung, die Schule in die ‘Deutsche Internationale Schule Johannesburg’ umzubenennen. Dieses Vermächtnis wird mit 35 unterschiedlichen Nationalitäten unter den 1100 SchülerInnen weitergeführt.

Die Laufzeit für das Abitur an deutschen Schulen im südlichen Afrika von 13 auf 12 Jahre reduziert. Seit 2009 schließen die SchülerInnen mit einer Kombination des National Senior Certificate (NSC) und des Deutschen Internationalen Abiturs (DIA) ab.

2010 wird für immer als Jahr der Weltmeisterschaft in Erinnerung bleiben. Aber in diesem Jahr wurde auch Geschichte geschrieben, als eine Gruppe von SchülerInnen der DSJ erfolgreich in ihrem Fahrzeug ‘Sonnenbrand I’ am Sasol Solar Challenge teilnahmen.

Nach einer Woche intensiver Prüfung erhielt die DSJ 2011 den Status „Exzellente Deutsche Auslandsschule“, ein vom Bundesverwaltungsamt eingeführtes Qualitätssiegel, das der Qualitätssicherung dient und für die Qualitätsentwicklung deutscher Auslandsschulen steht.

Mit der Eröffnung der Regentröpfchen (d.h. die DSJ betreut alle Schülerinnen und Schüler vom 1. Lebensjahr an bis zur Matura) und der ersten Klasse der Stufe 8 der English Medium High School im Jahr 2012 konnte weitere Geschichte geschrieben werden.

Im Jahr 2015 feierte die älteste koedukative Schule in Johannesburg ihr 125-jähriges Bestehen, das durch eine Festwoche im September 2015 gewürdigt wurde.

Die Auszeichnungen wurden 2016 fortgesetzt, als die Schule von einer Jury im Rahmen des Deutschen Schulpreises zur „Besten Deutschen Schule außerhalb Deutschlands“ gekürt wurde.

Im Jahr 2018 erhielt die Schule erneut den Status „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ und konnte damit ihre Ergebnisse von 2011 verbessern.

Im Jahr 2020 feiert die Schule ihr 130-jähriges Bestehen.

134 Jahre

Akademische Exzellenz. Weltweite Anerkennung. Eine Welt voller Möglichkeiten.

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