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Deutsch als Muttersprache
in den Jahrgängen 5 – 9 sowie im Kombizweig

Der Deutschunterricht an der DSJ orientiert sich grundsätzlich an den Vorgaben aus Deutschland, zum Beispiel den Bildungsstandards der KMK und den Lehrplänen des Bundeslandes Baden-Württemberg, die sich in unserem Lehrwerk aus dem Cornelsen Verlag widerspiegeln. Er berücksichtigt darüber hinaus die konkreten Bedingungen an unserer Schule, insbesondere die – aufgrund der sehr unterschiedlichen sprachlichen Wurzeln – sehr heterogene Zusammensetzung der Lerngruppen.

Um den Spagat, all diesen Kindern und Jugendlichen in einem gemeinsamen Deutschunterricht gerecht zu werden, arbeiten wir verstärkt binnendifferenziert und mit kooperativen Lernmethoden. Unterstützt werden die Lernenden durch „Deutsch im Fachunterricht“ (DFU), d.h. dass auch in anderen Fächern, zum Beispiel Biologie, Geschichte, Erdkunde, Informatik usw., an der Verbesserung der deutschen Sprache gearbeitet wird. So wird nicht nur der Fachwortschatz geübt, sondern auch gezielt am allgemeinen Wortschatz und an der grammatisch korrekten Anwendung der deutschen Sprache, zum Beispiel von Artikeln, Kasus, Wortstellung, Tempus usw., gearbeitet.

Unsere Schulcurricula, die 2016 den neuen, kompetenzorientierten Lehrplänen in Baden-Württemberg angepasst wurden, zielen darauf ab, ab dem 5. Jahrgang zentrale Kompetenzen in den Bereichen „Sprechen und Zuhören“, „Schreiben“, „Lesen“ einzuführen und zu üben, in späteren Jahrgängen immer wieder aufzugreifen, zu erweitern und zu vertiefen, bis hin zum Abitur.

Dabei ist das Wechselspiel zwischen dem Betrachten, also der Analyse von Texten, die andere geschrieben haben, sei es literarischen, sachbezogenen oder journalistischen Texten, und dem Verfassen eigener Texte, in die diese Erfahrung einfließt, äußerst bedeutsam.

Unsere Schulcurricula enthalten die in dem jeweiligen Jahrgang zu erwerbenden Kompetenzen auf drei verschiedenen Niveaustufen (wobei wir im Allgemeinen das erweiterte, das Gymnasial-Niveau anstreben), zentrale inhaltliche Aspekte, Methoden, die und mit denen unsere SchülerInnen lernen, und Projekt-Vorhaben, in denen jeweils verschiedene Kompetenzen gleichzeitig selbständig und produkt- und handlungsorientiert angewendet werden.

Sprachliche Aspekte und Kompetenzen werden in den Unterricht integriert, auch damit die SchülerInnen erkennen, dass Tempus, Wortstellung, Rechtschreibung usw. keinem Selbstzweck dienen, sondern notwendig sind, um Texte möglichst verständlich und nachvollziehbar für die LeserInnen zu strukturieren und zu formulieren.

Im Folgenden werden für jeden Jahrgang einige Beispiele genannt.

  1. Jahrgang
  • Beschreiben von Personen, Gegenständen, Wegen
  • Lesen und Präsentieren von Kinder- und Jugendromanen
  • Erzählen (anhand von (Bild-)Impulsen)
  • Verstehen von Sachtexten und Stellung nehmen
  • Miteinander sprechen und zuhören
  1. Jahrgang
  • Berichten über Unfälle und Schulereignisse
  • Beschreiben und erstes Charakterisieren einer Romanfigur
  • Analysieren von Fabeln und Schreiben und ggf. auch Inszenieren einer eigenen Fabel
  • Verstehen von Gedichten, insbesondere Form und sprachliche Bilder
  • Verstehen von Texten zu aktuellen Problemen in der Klasse und begründet Stellung nehmen

Am Ende des 6. Jahrgangs wird in allen Klassen parallel eine Vergleichsarbeit geschrieben.

  1. Jahrgang
  • Analysieren fiktionaler Texte, auch von Filmen
  • Umgehen mit Gedichten über Natur- und andere Katastrophen (Schwerpunkt: Balladen)
  • Diskutieren und Argumentieren – Umgehen mit Konflikten
  • Verstehen und Produzieren von journalistischen Textsorten

Am Ende des Jahrgangs soll im Rahmen einer Portfolio-Arbeit zum Thema „Was ist woanders eigentlich so anders?“ die Anwendung verschiedener Textsorten wiederholt werden.

  1. Jahrgang
  • Analysieren und Schreiben kurzer Geschichten
  • Erörtern strittiger Fragen, insbesondere zu dem Thema „Soziale Medien“
  • Analysieren, Kritisieren und Produzieren filmischer Texte
  • Umgehen mit Gedichten zum Thema „Stadt“ – Inhalt und Gestalt von Gedichten analysieren

Im Zusammenhang mit dem Thema „Soziale Medien“ können die SchülerInnen einen Ratgeber für andere SchülerInnen produzieren.

  1. Jahrgang
  • Erschließen eines Dramas, zum Beispiel zum Thema „Sein oder Schein“
  • Interpretieren von Gedichten zum Thema „Liebe“, eventuell fächerübergreifend
  • Erschließen eines Romans aus der südafrikanischen Lebenswelt, parallel zum Geschichtsunterricht
  • Schreiben und Gestalten eines Krimis (Workshop außerhalb der Schule)
  • Erörtern eines Sachverhalts auf Grundlage von Texten (textgebundene Erörterung)

Zur Vorbereitung auf die Berufswahl und auch auf das Betriebspraktikum in der 10. Klasse stellen die SchülerInnen ein Bewerbungsportfolio zusammen.

Oberstufe des Kombi-Zweigs

  1. Jahrgang
  • Analysieren und Interpretieren von Kurzgeschichten
  • Analysieren und Interpretation lyrischer Texte
  • Analysieren und Interpretation eines Dramas, z. B. Brecht- Leben des Galilei
  • Analyse und Interpretation eines epischen Werkes, z.B. „Der Vorleser“ von Schlink oder „Tschick“ vo Herrndorf
  • Textgebundene Erörterung
  1. Jahrgang
  • Drama der literarischen Epoche der Aufklärung, z. B. „Emilia Galotti“ von Lessing,
  • Analyse von Sachtexten – materialgestütztes Schreiben
  • (Reden, Kommentare, Glossen, andere pragmatische Texte)
  • Die literarische Epoche des Sturm und Drang
  • Epochenumbruch 1900
  • Epik / Kurzprosa B. „Die Verwandlung“ von Kafka: und / oder andere Texte
  1. Jahrgang
  • Lyrik des Barock, der Romantik und des Expressionismus
  • Sachtexte – Schwerpunkt: Textgebundene Erörterung
  • Epik / Roman der Gegenwartsliteratur, z.B. „Agnes“ von Stamm
  • Epik/ Moderne Erzählungen, z. B. „Ruth (Freundinnen)“ von Judith Hermann
  • Die literarische Epoche der Klassik B. „Faust“ von Goethe

Interesse am Lesen und an der deutschen Sprache wecken!

Da uns die Leseförderung wie die Förderung der deutschen Sprache insgesamt ein großes Anliegen ist, werden in jedem Jahrgang mindestens ein Kinder- bzw. Jugendroman ausführlich besprochen und weitere Romane an geeigneter Stelle in den Unterricht einbezogen. Auch der Umgang mit Filmen und anderen Medien im Unterricht ist uns wichtig, damit die Kinder und Jugendlichen ihre Mediengewohnheiten reflektieren und lernen, auch in ihrer Freizeit soziale Medien kritisch und verantwortungsbewusst zu benutzen.

Unsere SchülerInnen sollen durch vielfältige Aktivitäten während und außerhalb der Unterrichtsstunden dazu motiviert werden, deutsche Literatur zu lesen, deutschsprachige Filme anzuschauen und Romane und Filme anderen zu empfehlen.

Zu diesem Zweck versuchen wir, mindestens einmal im Jahr eine Autorin oder einen Autor aus einem deutschsprachigen Land für eine Lesung oder auch einen Workshop an unsere Schule zu holen, oft in Kooperation mit den anderen deutschen Schulen im südlichen Afrika und mit finanzieller Unterstützung der deutschen oder österreichischen Botschaft. Auch werden während der jährlichen Literaturwoche neben einer morgendlichen Lesestunde vielfältige Präsentationen und Wettbewerbe angeboten.

Zur Leistungsbewertung

Die Zeugnisnote im Fach Deutsch in den Klassen 5 – 9 setzt sich – wie in den anderen sogenannten Hauptfächern auch – zu 60% aus der Note für „große Tests“ (vier pro Jahr) und zu 40% aus der Note für „Sonstige Leistungen“ zusammen. „Sonstige Leistungen“ umfassen kurze Texts zur Grammatik oder Fachbegriffen, Hausaufgabenüberprüfungen, Vorlesen, mündliche Kommunikation im Unterricht, vorbereitete Präsentationen in Form von Wandplakaten, Rollenspielen, Video-Clips, Power Point, Gedichtvortrag, kurze Diktate in den unteren Klassen und andere.

In der Oberstufe werden zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben. Diese Klausuren und die sonstigen Leistungen werden im Verhältnis 50:50 gewichtet.